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St. Clemens – Hydraulikkran soll Dachstuhl wieder ins Lot bringen

Prälat Thomas Dornseifer und Diözesanbaumeisterin Carmen Matery-Meding zum Ortstermin an der St. Clemens Kirche in Hellinghausen nach Tornado-Schäden.

Paderborn/Lippstadt. (pdp) Die St. Clemens Kirche in Hellinghausen gilt als besonderer Ort, der sich auch als Hochzeitskirche einen Namen gemacht hat. Doch der Tornado am Freitag, 20. Mai 2022, hat verheerende Spuren hinterlassen: Die Turmspitze ist abgebrochen, das Kirchendach um 30 Zentimeter gen Norden verschoben und die Schieferplatten liegen umher. Glasscherben im Kircheninneren zeigen, dass das Unwetter auch zahlreiche Kirchenfenster und den Windfang zerstört hat.

„Schäden in diesem Ausmaß habe ich noch nicht gesehen“, war Prälat Thomas Dornseifer, Leiter des Bereichs Pastorales Personal und stellvertretender Generalvikar im Erzbischöflichen Generalvikariat, entsetzt, als er sich am Montag gemeinsam mit  Diözesanbaumeisterin Carmen Matery-Meding ein Bild vor Ort machte.

Die St. Clemens Kirche gilt als erste Steinkirche in Westfalen und wurde von Heiligen Ida Gräfin von Herzfeld im Jahr 825 erbaut. Das Problem der Hellinghäuser sei immer das Hochwasser der Lippe gewesen, erläuterte Dechant Thomas Wulf, Leitender Pfarrer des Pastoralen Raums Lippstadt. Die Hellinghäuser nennen den Ort liebevoll Gottesinsel. „Gegen Wasser geschützt, aber nicht gegen diesen Tornado“, so Dechant Wulf über das Kirchspiel für die Orte Hellinghausen, Herringhausen und Overhagen.

„Mich haben viele Anrufe und Nachrichten von Menschen erreicht, die sich eng mit der St. Clemens Kirche verbunden fühlen oder beispielsweise hier geheiratet haben“, freute sich Thomas Wulf über das Mitgefühl und zugleich die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung. Gemeinsam mit Verwaltungsleiter Michael Heyer, den Kirchenvorstandsmitgliedern Stefan Mähling und Christian Dirkwinkel sowie Küster Paul Dirkwinkel zeigte er Carmen Matery-Meding und Prälat Thomas Dornseifer die Schäden.

„Die Notsicherung ist vorrangig“, bestätigte Diözesanbaumeisterin Carmen Matery-Meding, um vor weiteren Schäden die Barockkirche mit dem romanischen Turm zu schützen. Danach beginnt die Sanierung. „Wir hoffen, dass der verzogene Dachstuhl wieder ins Lot gebracht werden kann. Wenn der Schiefer abgedeckt ist, wird versucht, mit einem Hydraulikkran die Holzkonstruktion zurück in die ursprüngliche Lage zu bringen“, erläutert die Diözesanbaumeisterin.