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Der 90. Geburtstag – dieselbe Prozedur wie jedes Jahr

Pfarrer in Ruhe, Geistlicher Rat Adolf Schöning kann bemerkenswerten Geburtstag feiern
Für viele Menschen gehört zum Silvestertag der Fernsehsketch „Dinner for One – der 90. Geburtstag“ zu den Ritualen am Jahresende. Am 15. Mai 2023 hat Pfarrer in Ruhe, Geistlicher Rat Adolf Schöning seinen 90. Geburtstag begehen können. Da am 15. Mai die Pfarrgemeinde Hörste auch den Tag der „Ewigen Anbetung“ begeht, war es auch in 2023 „dieselbe Prozedur“, wie in jedem Jahr: Den Anbetungsstunden und der feierlichen Heiligen Messe in der Pfarrkirche, hat sich der Geburtstagsempfang für den agilen Jubilar angeschlossen. Wegen des besonderen Jubiläums ist der Empfang in diesem Jahr mal wieder etwas größer ausgefallen. Leider war die Pfarrheimrenovierung noch nicht wie geplant abgeschlossen, so dass die Gäste im Landhaus Günther zusammengekommen sind. Herzlicher Dank an Familie Günther und Team, dass die Türen für die Gäste des Jubilars offen standen! Unter die vielen Gäste hatte sich auch der emeritierte Erzbischof von Paderborn Hans-Josef Becker eingereiht, der den Jubilar aus seiner Zeit als Pfarrer von St. Nicolai Lippstadt und Dechant des Dekanates Lippstadt kennt und schätzt. Der emeritierte hielt die Festpredigt für den Jubilar. In den Mittelpunkt stellte er die Geschichte „Spuren im Sand“. Außerdem dankte er seinem Mitbruder für seinen jahrzehntelangen Dienst als Priester, seine Begleitung, seine Worte, sein Gebet, die Feier der Liturgie und seine Nähe zu den Menschen. Er zitierte den Jubilar: „Wo Caritas ist, da ist Gott“.
Für die Musik im Gottesdienst sorgten Maximilian Buchberger an der Orgel und der Chor „Moments“.
Adolf Schöning erfreut sich in seinem 9. Lebensjahrzehnt einer beneidenswerten körperlichen und geistigen Frische! Vor einigen Tagen hat das neue Semester an der Theologischen Fakultät in Paderborn begonnen und Adolf Schöning nimmt wieder als Gasthörer neben den jungen Studenten im Hörsaal Platz.

Ein kurzer Blick auf das Leben des Geburtstagskindes:

Adolf Schöning wurde am 15. Mai 1933 als Sohn der Eheleute Heinrich Schöning und Anna geb. Pollmeier, in Bornholte (bei Verl) geboren. Getauft wurde der Sohn von Schneider Schöning in der Pfarrkirche St. Anna in Verl. Mit zwei Schwestern und einem Bruder verlebte Adolf Schöning in Westerwiehe eine unbeschwerte Kindheit in einfachen Familienverhältnissen. Zur ersten heiligen Kommunion ging er in St. Laurentius Westerwiehe. Nach dem Abitur in Rietberg und dem Theologiestudium in Paderborn und Innsbruck wurde er am 26. Juli 1961 mit 21 weiteren jungen Männern im Hohen Dom zu Paderborn von Erzbischof Lorenz Jaeger zum Priester geweiht. Wegen der großen Anzahl von Priesteramtskandidaten war es bereits die zweite Priesterweihe in 1961. Seine Primiz feierte er in der Pfarrkirche St. Margaretha in Neuenkirchen. Nach Aushilfstätigkeiten in Berge und Mellrich sowie Vinsebeck wurde Adolf Schöning 1962 Vikar in der St.-Elisabeth-Pfarrei Lippstadt. 1968 ging er als Vikar nach Verne und ein Jahr später nach Anröchte. Seine Amtseinführung als Pfarrer von St. Martinus Hörste fand am 1. Oktober 1977 statt. Über 28 Jahre lang hat er die Geschicke des Kirchspiels Hörste mit seinen ehemals drei politischen Gemeinden und sechs Dörfern südlich und nördlich der Lippe gelenkt. Zwischenzeitlich hat er auch Verantwortung für die Pfarrvikarien Holsen und Mantinghausen, die Pfarrei Esbeck und die Pfarrei Mönninghausen in Zeiten der Vakanz übernommen. Auf Dekanatsebene hat er das Amt des Definitors ausgeübt und war lange Jahre geistlicher Begleiter der Caritas. Erzbischof Hans-Josef Becker ernannte ihn am 22. Dezember 2003 zum Geistlichen Rat. Zum 1. Februar 2006 ist Pfarrer Schöning offiziell in den Ruhestand getreten. In seine Amtszeit fielen eine große Kirchenrenovierung mit einem Volumen von über 1,4 Mio. DM, die Renovierung des Pfarrhauses mit Anbau eines Pfarrbüros und vor 20 Jahren die Renovierung und Vergrößerung der Räume des Hörster Pfarrheims. Als Pensionär wohnt er im Hörster Pfarrhaus und steht dem Pastoralen Raum Pastoralverbund Lippstadt nach Kräften als Seelsorger „in Rufweite“ zur Verfügung. Aber auch weit über die Pastoralverbunds- und Dekanatsgrenzen hinaus ist Pastor Schöning immer gern zu Aushilfen bereit. Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass er heute durchaus mehr unterwegs ist, als zu den Zeiten als amtierender Pfarrer von Hörste.
Auch im fortgeschrittenen Alter unterhält und pflegt er zahlreiche Kontakte, etwa zu früheren Mitschülern. Er hat ein großes Herz für die Sorgen seiner Mitmenschen. Die Kirchengemeinde Hörste ist ihm zu großem Dank verpflichtet, nicht nur dafür, dass er sich selbstverständlich höchstpersönlich um die Pflege der Außenanlagen am Pfarrhaus kümmert und mit dem Aufsitzmäher den Rasen mäht. Ein wenig melancholisch stimmt es einen, wenn man bedenkt, dass er nach Pfarrer Franz Lewe der zweite – und wohl letzte – Pfarrer ist, der das vor 60 Jahren gebaute Pfarrhaus in Hörste bewohnt. Die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger können sich noch gut an die Wohngemeinschaft von Vater und Sohn Schöning erinnern: Heinrich kümmerte sich um die Küche, rauchte gern Zigarre und fuhr mit seinem kleinen Honda bis ins hohe Alter noch zu Besuchen in die alte Heimat.
Bei den vielen Terminen, die der Geistliche Rat Adolf Schöning noch wahrnimmt, kommt ihm sein flotter Fahrstil zugute.
Um noch einmal auf „dieselbe Prozedur wie jedes Jahr“ zurückzukommen: Der arme Buttler James muss alle möglichen alkoholischen Getränke in Vertretung der nicht mehr unter den Lebenden weilenden imaginären Gäste zu sich nehmen. Bei Adolf Schöning begrenzt es sich auf die Hausmarke „Mutter´s Bester Tropfen“ aus dem Hause Mutter & Sohn in Mainz.
Dem Jubilar wünscht die Pfarrgemeinde St. Martinus Hörste für den weiteren Lebensweg alles erdenklich Gute, Gesundheit, Zufriedenheit und vor allem Gottes reichen Segen!
Michael Streit
-geschäftsführender Vorsitzender des Kirchenvorstandes St. Martinus Hörste-