Vorschlag für einen einfachen Hausgottesdienst zu Ostern
Ostern fällt nicht aus, wie es in mancher Zeitung zu lesen war. Nein, Ostern findet statt, heute, an jedem Sonntag, immer dann, wenn sich das Leben Bahn bricht … dann ist Auferstehung zu erleben – heute – hier – jetzt ist Ostern.
Und wir können Ostern auch feiern – nicht in der Kirche mit vielen Menschen – nicht mit den vertrauten Riten, wie z.B. dem Weiterreichen des Osterlichts in der Osternacht als Zeichen für die Auferstehung, aber jeder für sich und gemeinsam verbunden als Christen.
Diese kleine Hilfe soll es Ihnen zu Hause ermöglichen, einen kleinen und einfachen Hausgottesdienst zu Ostern in der Familie zu feiern. So haben es die ersten Christen schon getan – auch sie waren Hauskirche.
Vorbereitung:
- Suchen Sie sich in Ihrer Wohnung einen geeigneten Platz, z. B. den Küchen, Ess- oder Wohnzimmertisch an dem alle Platz finden.
- Stellen Sie eine Kerze bereit (vielleicht haben Sie sich aus der Kirche eine kleine Osterkerze besorgt)
- Wenn Sie eine Bibel haben, legen Sie diese zu der Kerze.
- Wenn Sie ein Kreuz im Haus haben, legen oder stellen Sie es zur Kerze.
- Auch Blumen können Sie dazu stellen.
- Wenn Sie diesen Gottesdienst abends feiern, können Sie gerne das Licht dimmen.
- So entsteht zu Hause am Tisch ein kleiner Hausaltar, den Sie ganz nach Belieben noch weiter schmücken können.
Wenn alle versammelt sind, können Sie sich einstimmen, indem Sie Ihr Lieblingslied singen / hören oder einen Moment gemeinsam schweigen.
Eröffnung:
Sie beginnen mit dem Kreuzzeichen und sagen dazu:
V: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
A: Amen.
(V: -> Vorbeter*in, A: -> Alle)
Einleitung:
V: Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaft auferstanden. Halleluja!
Wir feiern heute Ostern – so ganz anders. Wir sind in unserer Wohnung um den Tisch versammelt und feiern einen Hausgottesdienst – Wir wollen beten, die Ostergeschichte hören und darüber nachdenken, was uns dieses Evangelium – diese Gute Nachricht – heute sagt und bedeutet.
Gebet:
V: Wir wollen beten:
Guter Gott, wir feiern heute die Auferstehung von Jesus, deinem Sohn. Wir feiern heute, dass der Tod in unserem Leben nicht das letzte Wort hat, sondern dass Jesus den Tod besiegt hat. Wir feiern, dass deine Liebe stärker ist als der Tod und auch wir nach dem Tod bei dir leben dürfen.
Wir bitten Dich: lass auch uns deine Liebe spüren in unserer Familie und in unserem Leben. Und lass uns zu Boten deiner Liebe werden.
Darum bitten wir dich durch Jesus unsern Bruder und Herrn.
A: Amen
Jetzt lesen Sie die Ostergeschichte nach Markus. Falls Sie die Ostergeschichte aus der Bibel in der Einheitsübersetzung lesen möchten, wie es in der Messe üblich ist, finden Sie sie in der Bibel im Evangelium nach Markus im Kapitel 16 die Verse 1-7 oder im Internet.
V: Wir hören jetzt das Osterevangelium in einer einfachen Übersetzung des Textes.
V: Der Stein vom Grab ist weg.
Und Jesus ist nicht mehr im Grab.
V: Aus dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nach Markus
A: Ehre sei Dir oh Herr
V: Jesus war gestorben.
Jesus lag im Grab.
Vor dem Grab war ein dicker, schwerer Stein.
Keiner konnte den Stein wegrollen.
Drei Frauen gingen auf den Friedhof.
Die Frauen wollten zum Grab von Jesus.
Es war ganz früh am Morgen.
Die Sonne ging gerade auf.
Unterwegs redeten die Frauen über den dicken, schweren Stein.
Und dass keiner den dicken, schweren Stein wegrollen kann.
Aber als die Frauen beim Grab waren, war der dicke, schwere Stein weg.
Die Frauen wunderten sich.
Die Frauen schauten in das Grab.
Im Grab saß ein junger Mann.
Der junge Mann hatte ein weißes Gewand an.
Die Frauen bekamen Angst.
Die Frauen wussten nicht, was los war.
Der junge Mann beruhigte die Frauen.
Der junge Mann sagte:
Ihr braucht keine Angst zu haben.
Ihr sucht Jesus.
Jesus, der am Kreuz gestorben ist.
Jesus war hier im Grab.
Der Platz, an dem sein toter Körper lag, ist leer.
Jetzt ist Jesus auferstanden.
Jesus ist nicht hier.
Geht los und sagt Petrus Bescheid.
Und den anderen Freunden von Jesus.
Sagt den Freunden:
Jesus lebt!
Das hat Jesus versprochen.
Jesus hat versprochen, dass er immer bei uns lebt.
Jesus ist schon vorgegangen.
V: Evangelium – Frohe Botschaft unseres Herrn Jesus, dem Auferstandenen
A: Lob sei dir Christus
Zünden Sie jetzt die Kerze an:
V: Das Osterfeuer und die Osterkerze sind Zeichen für das, was wir nicht gesehen haben. Und doch ist da vor 2000 Jahren etwas in Jerusalem geschehen. Wäre es nicht so, würden wir heute nicht als Christen Ostern feiern.
Jesus ist auferstanden, das heißt er war wirklich tot und lebt wieder. Als erstes haben das die Frauen erfahren, die zum Grab gegangen sind und es leer fanden. Der schwere Stein, der das Grab verschloss, war weggerollt. So erzählt es das Evangelium.
Und es erzählt das Jesus lebt. Deshalb haben wir diese Kerze entzündet. Sie ist das Zeichen dafür, dass Jesus lebt.
Falls Sie es möchten, kann jetzt jeder erzählen, was ihm Ostern bedeutet. Das kann vom Ostereiersuchen, über das Feiern in der Familie oder das Erzählen davon sein, wo Sie Auferstehung (bzw. einen Neuanfang) in Ihrem Leben erlebt haben. Hören Sie sich gegenseitig nur zu und kommentieren das Gesagte nicht. Nach einem Moment des Schweigens, beten Sie gemeinsam das „Vater unser“.
V: Immer dann, wenn uns Worte fehlen kann es helfen ein vertrautes Gebet gemeinsam zu sprechen. Und so wollen wir zusammen das Vater unser beten:
A: Vater unser im Himmel, …
Schlussgebet:
V: Guter Gott,
wir sagen Dir danke, dass wir gemeinsam Ostern feiern können. Wir haben die Gute Nachricht gehört, dass du lebst. Du lebst auch heute und bist jetzt bei uns. Wir bitten Dich sei auch bei den Menschen, die heute alleine sind, die krank sind oder sogar sterben müssen. Schenke auch ihnen deine Nähe
A: Amen
Zum Ende des Gottesdienstes bitten Sie um den Segen Gottes
V: Guter Gott,
wir bitten dich, segne uns und segne alle Menschen, die wir liebhaben.
A: Amen
Jetzt können Sie sich gegenseitig alle segnen, indem Sie ein kleines Kreuzzeichen mit dem Daumen oder dem Zeigefinger auf die Stirn aller zeichnen.
Wenn Sie mögen, können Sie miteinander noch ein Osterlied singen oder hören. Vielleicht möchten Sie nach diesem Gottesdienst noch als Familie zusammensitzen und gemeinsam eine Kleinigkeit essen.